Kugelkopf Test: Der Kaufratgeber
Du willst dir einen neuen Kugelkopf anschaffen, aber die Wahl fällt dir schwer? Dann können wir dir helfen! In unserem Kugelkopf Test nehmen wir die besten Geräte genauer unter die Lupe, stellen Vor- und Nachteile und Besonderheiten vor.
Wir starten mit einer Einleitung, was Kugelköpfe sind, wodurch sie sich auszeichnen und wo sie zum Einsatz kommen.
Kugelkopf Test: Eine Einleitung
Was ist ein Kugelkopf
Dieser Stativkopf ermöglicht dem Fotografen, dank seines Kugelgelenks, eine flexible horizontale und vertikale Ausrichtung, sowie die seitliche Verkippung der Kamera.
Die Kamera wird kurzer Hand mit Hilfe einer Schnellwechselplatte auf der Halterung oberhalb der Kugel befestigt und kann unmittelbar nach dem Lösen des Drehkopfes in einer beliebigen Position arretiert werden.
Vorteile des Kugelkopfes
Nachteile
Wofür sind Kugelköpfe geeignet
Kugelköpfe werden vor allem für folgende Zwecke verwendet:
- Landschaftsfotografie
- Actionfotografie
- Hochzeitsfotografie
- Naturfotografie
- Porträtfotografie
Kugelkopf Test: Die besten Modelle im Vergleich
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Modell | Novoflex Classic Ball 3 II Kugelkopf | Manfrotto MHXPRO-BHQ2 XPRO | Sirui K-20X Stativkopf | Mantona Fortress 46 Kugelkopf | Neewer Kugelkopf |
Friktionskontrolle | |||||
Panoramarotation | |||||
Arca Swiss kompatibel | |||||
Gewicht | 0,51 kg | 0,5 kg | 0,4 kg | 0,57 kg | 0,18 kg |
max. Tragkraft | 8 kg | 10 kg | 25 kg | 25 kg | 5 kg |
Anzahl Wasserwaage/Libelle | 1 | 2 | 3 | 3 | 1 |
Höhe | 95 mm | 115 mm | 98 mm | 112 mm | 63 mm |
Ø Kugel im Kopf | 45 mm | 45 mm | 38 mm | 46 mm | 25 mm |
Ø Basis | 60 mm | 60 mm | 54 mm | 56 mm | 42 mm |
Preis | 324,79 € inkl. 19% gesetzlicher MwSt. | 139,00 € inkl. 19% gesetzlicher MwSt. | 88,88 € inkl. 19% gesetzlicher MwSt. | 79,99 € inkl. 19% gesetzlicher MwSt. | 31,50 € inkl. 19% gesetzlicher MwSt. |
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Novoflex Classic Ball 3 II
Novoflex ist seit vielen Jahren bekannt für seine High-End Produkte „Made in Germany“.
Ob der Classic Ball 3 II Stativkopf mit seinem Premium-Preis auch Premium-Qualität liefert, erfährst du in unserem Test.
Einige Daten des Novoflex Classic Balls 3 II auf einen Blick:
- Höhe: 95 mm
- Basis: Ø 60 mm
- Teller: Ø 45 mm
- Gewicht: 505 g
- Tragfähigkeit: 8 kg
- integrierte Libelle zur Nutzung der Panoramafunktion
- 360° Skalierung am unteren Gehäuserand
- drei 90° Hochformat-Öffnungen für den Kugelhals
Das erste was uns nach dem Auspacken sofort ins Auge sticht, ist das moderne, innovative Design dieses Stativkopfes. Der Kugelkopf wirkt schon rein haptisch erstklassig, man kann die hochwertigen Materialien die bei der Fertigung verwendet wurden förmlich ertasten.
Nicht zu leicht, nicht zu schwer und relativ kompakt – der Novoflex Stativkopf eignet sich somit hervorragend als Begleiter für die nächste Fotoreise.
Die Grundlage für den Kugelkopf bildet der Novoflex TrioPod A2830. Mit einer Schraube wird der Kopf von unten an der Basis befestigt. Nun sitzt er bombenfest und hat keine Chance sich zu lösen.
Wenn ihr euch fragen solltet, welchen Zweck der blaue Ring am Stativkopf hat: Hier wird die Friktion eingestellt, dazu können wir zwischen 5 Stufen wählen.
Um festzustellen, ob wir auch relativ schwerere Objektive verwenden können, bringe ich mein Tamron 2.8 70-200 inkl. Objektivschelle und einer Nikon D750 an. Und siehe da, Stufe 5 ist definitiv schwergängig genug, um Kamera inklusive Objektiv am Nachsacken zu hindern.
Ein echter Clou gelingt Novoflex bei der Verwendung für Panorama-Aufnahmen. Dies dürfte den ambitionierten, viel reisenden Landschaftsfotografen sehr freuen. Denn der Kugelkopf lässt sich auch um 180° gewendet auf der Stativbasis verwenden. Damit löst Novoflex ein großes Problem von „Panorama-fähigen“ Stativköpfen:
Die Drehung erfolgt bei dem Großteil der Köpfe unterhalb der Kugel. Das heißt bei Drehung auf der Panorama-Achse, trotz präziser Ausrichtung, werden die Bilder, ohne Verwendung eines Rotators, schief. Das Geld für einen Rotator kann man sich somit sparen.
Die Schnellwechselplatten von Novoflex Arca Swiss sind mit diesem Stativkopf selbstverständlich kompatibel.
Der Kugelkopf ist dabei einfach zu bedienen und ist selbst in hektischen Situationen ein zuverlässiger Partner. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist unserer Meinung nach „gut“.
Vorteile
Nachteile
Manfrotto MHXPRO-BHQ2 XPRO
Der Manfrotto MHXPRO Stativkopf mit seinem Magnesium-Gehäuse hat uns neugierig gemacht. Schauen wir uns diesen vielversprechenden Kandidaten im nachfolgenden Test einmal genauer an.
Zunächst die Daten:
- folgt
Das stilvolle Magnesium-Gehäuse des Kugelkopfes macht auf Anhieb einen guten Eindruck.
Zusammen mit der Kugel bringt er grade einmal 500 Gramm auf die Waage. Ist die Kamera erst einmal auf die mitgelieferte 200 PL Schnellwechselplatte geschraubt, kann sie in null komma nichts auf die Halterung des Stativkopfes gesteckt werden. Die Bedienung ist denkbar einfach. Zur perfekten Ausrichtung bietet der Kopf zwei gut ablesbare Libellen.
Der MHXPRO-BHQ2 trägt Equipment bis zu 10Kg, also dürfte unsere D750 mit dem Tamron 2.8 70-200 (mit Stativschelle) einen sicheren Sitz haben. Und so ist es. Die Kamera thront sicher auf dem Kopf und dank der gut einstellbaren Friktion wird ein plötzliches Verkippen verhindert. Das dreifache Verriegelungssystem des Stativkopfes verhindert jegliches Verrutschen und hat das Equipment sicher im Griff. Man kann seine Kamera also ruhigen Gewissens auch mal kurzzeitig aus den Augen lassen.
Mit dem unteren Hebel gibt man die Horizontalachse des Kugelkopfes frei, bzw. fixiert sie.
Nach dem Lösen lässt sich die Kamera seidenweich um 360 Grad drehen, ein wahrer Genuss.
Vorteile
Nachteile
Sirui K-20X Stativkopf
In unserem heutigen Test werfen wir einen Blick auf den Sirui K-20X.
Zunächst die Daten:
- 360° Panoramadrehung
- 90° Kerbe für Hochformataufnahmen
- Safety Lock – verhindert Herausrutschen der Platte
- Arca-Swiss kompatibel
- 3 Nivellierlibellen – horizontal und vertikal
- Einfache und schnelle Bedienung aller Drehknöpfe
- Sliding Stopper für besseren Halt der Kamera
- Drehung: 360°
- Neigung: 90°
- Ø Basis: 54 mm
- Ø Kugel: 38 mm
- Höhe: 98 mm
- Gewicht: 0.4 kg
- Traglast: 25 kg
- Maße Wechselplatte TY-60: 49 x 60 mm
Gut schaut er aus, der mittelgroße Kugelneiger aus dem Hause Sirui.
Die Verarbeitung des Stativkopfes erscheint auf den ersten Blick äußerst präzise.
Die Toleranz zwischen der Kugel und dem Lager soll maximal 0,01 mm betragen, dies hat Auswirkungen auf den Kugellauf, denn der ist butterweich. Der Kugelkopf macht einen sehr stabilen Eindruck, die Haptik ist absolut hochwertig. Sirui gibt bei der Traglast 25 kg an, das ist im Vergleich zu allen anderen Produkten in unseren Tests eine echte Hausnummer.
Das Handling des Stativkopfes ist wirklich klasse. Zudem bietet die Hauptfeststellung des K-20X eine eingelassene Friktionsschraube mit deren Hilfe sich der Kopf auf ein individuelles Auflagegewicht anpassen lässt. Sie legt also fest, wie weit sich der Kopf aufdrehen lässt. Damit bietet diese Funktion eine zusätzliche Sicherheit und auch bei zu weitem aufdrehen der Hauptfeststellung kann die Kamera nicht mehr hart Verkippen. Diese integrierte Sperrschraube erspart einen zusätzlichen Drehknopf zum Voreinstellen der Friktion.
Durch die drei Wasserwaagen ist eine permanente Justierung sowohl in der Vertikalen als auch in der Horizontalen kein Problem. Die Schnellkupplung des Stativkopfes ist Arca-Swiss-kompatibel und die Kamera damit im Handumdrehen befestigt. Die mitgelieferte Klemmplatte verfügt über Sliding-Stopper, damit wird einem Verdrehen der Kamera vorgebeugt.
Für horizontale Kameraschwenks bietet dieser Stativkopf einen Panoramateller mit detaillierter Skala und eigenem Drehknopf.
Vorteile
Nachteile
Mantona Fortress 46 Kugelkopf
Der Fortress 46 von Mantona ist der größte Stativkopf dieser Serie und mit ca. 90 Euro ein interessanter Kandidat im mittleren Preis-Segment. Schauen wir uns im Test an, ob dieser Kugelkopf den Ansprüchen ambitionierter Hobbyfotografen oder gar Profis gerecht wird.
Zunächst die Daten:
- folgt
Der Fortress 46 schaut gut aus, fühlt sich gut an und ist mit gut 500 Gramm auch kein Schwergewicht.
Wir schrauben die mitgelieferte Arca Swiss kompatible Schnellwechselplatte an unsere Nikon D750 (Link) und den Stativkopf auf unser Stativ – verwenden kann man diesen Kopf natürlich auf allen Stativen mit 1/4 oder 3/8 Zoll Gewinde (Adapter von 3/8 auf 1/4 Zoll liegt ebenfalls bei). Für unseren Test verwenden wir das Rollei C6i.
Die Schnellwechselplatte inklusive Kamera ist nun auf dem Stativkopf gesichert und dank der Fallsicherungsstifte und der Rutschsicherungsgummis hat man in Puncto Sicherheit ein äußerst gutes Gefühl. Wer die Schnellwechselplatte perfekt ausrichten möchte, findet mit der Millimeter-Skala ein geeignetes Hilfsmittel. Apropos Ausrichten: Die Kamera lässt sich auf der Vertikal-, als auch Horizontalachse mit Hilfe der zwei Wasserwaagen, sowie der Dosenlibelle sehr genau positionieren. Der gummierte Hauptverriegelungsknopf ist sehr griffig und glänzt mit einer idealen Kraftübertragung. Die Kontrollschraube für den Friktionsweg überlässt dem Nutzer die Entscheidung wie lang oder kurz der Verstellweg für die Arretierung des Kugelkopfes sein soll.
Auch für diesen Test verwenden wir unser Tamron 2.8 70-200, sodass inklusive Kamerabody ca. 2,5 kg auf dem Mantona lasten. Angesichts der Tragkraft von max. 25 kg brauchen wir wohl nicht zu erwähnen, dass das Equipment sicher fixiert ist und absolut nichts verkippt. Hier ist auf jeden Fall noch eine Menge Luft nach oben.
Mit diesem Stativkopf kann man aufgrund der 90° Kerbe ebenfalls im Hochformat fotografieren, auch 360°Panoramaschwenks sind möglich. Die Haptik der Bedienelemente gestaltet sich äußerst angenehm, alles läuft Butterweich.
Vorteile
Nachteile
Neewer Kugelkopf
Der günstigste Stativkopf in unserem Kugelkopf Test kommt aus dem Hause Neewer und ist schon für unter 20 Euro zu bekommen.
„Wer billig kauft, kauft zweimal?“ – oder bekommen wir doch ein bisschen mehr als wir bei einem Kopf in diesem Preissegment erwarten? Die Auflösung hier!
Zunächst die Daten:
- Gewicht: 0,18kg
- Max. Höhe: 63mm
- Grunddurchmesser: 42mm
- Kugeldurchmesser: 25mm
- Max. Belastung 5 Kg
- Anzahl Wasserwaage/Libelle Kugelkopf: 1
- Friktionskontrolle: nein
- Panoramarotation: 360°
- Panoramaskala: nein
- Arca Swiss kompatibel: Ja
- Länge Schnellwechselplatte: 49mm
- Breite Schnellwechselplatte: 39mm
- Höhe Schnellwechselplatte: 9mm
- Material: Metall
Geliefert wird der Stativkopf in einem einfachen Karton, in dem er ganz gut aufgehoben ist.
Das erste was nach der Entnahme auffällt, ist das leichte Gewicht von 0,18 Kg. Damit ist er der leichteste Kopf den wir bisher getestet haben.
Die Oberfläche des Neewer Kopfes fühlt sich relativ rau an, kein wirklich schönes Gefühl. Dem Kugelkopf liegt ein Adapter von 3/8 auf 1/4 Zoll bei. Wir schrauben den Kugelkopf auf eines unserer Stative, diesmal nutzen wir das Rollei Compact Traveler No.1. Rein optisch ein ganz gutes Team. Um die Schnellwechselplatte an die Kamera zu schrauben solltet ihr ein bisschen Kleingeld oder einen Schraubendreher in der Tasche haben, denn hier fehlt ein Bügel an der Sicherungsschraube. Die Bedienung wäre damit wesentlich bequemer. Die Kamera haben wir mit Batteriegriff, einem Yongnuo YN622N-TX und einem 45mm Tamron aus der SP Serie auf den Stativkopf geklemmt. Die Sicherungsschraube an der Klemme läuft unsauber und der Griff an das nackte Metall hinterlässt keinen schönen Eindruck. Den Hebel zum Sichern der Kugeln ziehen wir ganz fest an, an dieser Stelle fehlt uns die Feineinstellung der Friktionskontrolle. Das Arretieren kann grade in hektischen Situationen somit ziemlich lästig werden.
Die Kugel des Stativkopfes läuft zwar nicht butterweich, aber man kann damit leben. Was hierbei negativ auffällt, ist wieder der „nackte“ Hebel, die Haptik ist mit gummierten Bedienelementen einfach wesentlich angenehmer und wertiger. Das Equipment, welches wir auf den Neewer Kopf geklemmt haben wiegt zusammen 1,74 Kg, die Maximale Belastung wird mit 5 Kg angegeben. Beim Bedienen der Kamera bewegt sich die Kugel trotz festgezogenem Hebel leicht in Richtung Boden, also ziehen wir kurz nach, der Halt ist zwar besser, aber trotzdem kann man die Kamera unter größerem Druck weiterbewegen. Das Equipment mit dem über die Schulter gelegten Stativ zu transportieren empfehlen wir in diesem Fall nicht. Eine Herausforderung ist es die Kamera mit Hilfe nur einer Dosenlibelle auszurichten, dies gelingt nur äußerst grob. Alternativ könnte man auf die elektronische Wasserwaage der Kamera zurückgreifen – falls vorhanden.
Ein weiteres Manko ist die fehlende Gradeinteilung. Wünscht man sich eine feste Gradeinteilung bei Panoramaaufnahmen, muss grob geschätzt werden.
Ein weiterer Kritikpunkt welcher uns bei dem Abbau der Kamera von diesem Kopf aufgefallen ist: Die beiden Feststellhebel können komplett vom Stativkopf entfernt werden, wenn diese weit genug herausgedreht werden. Bei unserem Versuch fiel der Hebel zur Feststellung der Kugel direkt zwischen die Fugen unserer Terrassenplatten. In hohem Gras könnte dies zur berühmten Suche der Nadel im Heuhaufen führen. Eine weitere unschöne Sache: Beim Herausfriemeln der Feststellschraube aus der Fuge klebten Reste einer ziemlich harzigen Masse (altes Fett?) am Gewinde, die Kamera will man damit garantiert nicht einschmieren. Gut, dass ein Wasserhahn in der Nähe war.
Die Liste der Nachteile ist bei diesem Stativkopf relativ lang. Der Anwender sollte vor dem Kauf ganz klar definieren was sein zukünftiger Kugelkopf können muss und was nicht. Der Preis ist sicherlich unschlagbar, aber auf Dauer werden nicht einmal Einsteiger mit diesem Kopf glücklich!
Vorteile
Nachteile
Danke fürs Lesen – Andre von Stativkopf.com
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